Stifter war Stadtschultheiß Konrad Zant (überliefert 1296). Das Spital war für Leprakranke gleich welcher Herkunft bestimmt. Es stand vor dem Jakobstor (heute in den Stadtpark integriert); die Spitalgebäude wurden im Kriegsjahr 1633 "zur besseren Verteidigung der Stadt" abgebrochen.
Stifter waren Friedrich Auer, Kanzler von Obermünster und Herr auf Burg Weichs, und Karl Prager, Mitglied des äußeren Rats (überliefert 1311/1318). Das Spital (vergleichbar Altenheim) war für acht Frauen und eine Magd bestimmt. Die St. Oswald-Kirche am Weißgerbergraben, eingerahmt von den ehemaligen Spitalgebäuden, bildet heute noch ein beeindruckendes Ensemble im Nordwesten der ehemaligen Reichsstadt.
Stifter waren Stephan Notangst, Bürger und Ratsherr (1419), und Hans Kastenmair
(1437). Beide stifteten jeweils ein Bruderhaus (vergleichbar Altenheim) für
je 12 alte ehrbare Handwerker, die wegen Krankheit ihr Handwerk nicht mehr ausüben
konnten.
Die Notangst'sche Stiftung wurde am Haidplatz und die Kastenmair'sche Stiftung
zwischen Wahlenstraße und Unterer Bachgasse errichtet. 1444 wurden beide
Stiftungen "am Bach bei St. Emmeram" (Obere Bachgasse) durch Ratsverfügung
zusammengelegt. Die Bruderhauskirche an der Ecke Emmeramsplatz/Obere Bachgasse
gibt Zeugnis von dieser großartigen Stiftung. Die Spitalgebäude (einschließlich
Brauerei) wurden im 19. Jahrhundert und 1936 abgebrochen.
Stifter war der Bürger Hans Liskircher (1469). Die Bezeichnung "Reiches Almosen" galt nicht der Finanzkraft der Stiftung, sondern vielmehr der Reichhaltigkeit des verteilten Almosens. Liskircher bestimmte, dass an allen Sonntagen zehn Schüsseln gefüllt mit Naturalien "Brod und Fleisch oder Speck, Erbsen, Hering, darnach die Jahreszeit seye" an "recht hausarme Leute" (= Personen, die von Haus aus arm sind) verteilt werden sollten.
Für diese Stiftung gibt es keine Einzelperson als Stifter. Das Gemeine
Almosen (= für die Allgemeinheit bestimmt) ist eine Zusammenfassung von
kleineren Kapitalstiftungen; also Schenkungen und Vermächtnissen "zum
Wohl der Armen".
Aus dem Gemeinen Almosen wurde z.B. der städtische Pfründhof (heute
steht hier das Albrecht-Altdorfer-Gymnasium) finanziert. Wer in dieser Versorgungs
und Sicherungsanstalt (z.B. als "unreiner Kranker") Aufnahme fand,
hatte nichts mehr zu verlieren. Hier war das unterste Ende der sozialen Leiter
erreicht.
Auch bei dieser Stiftung handelt es sich vermutlich um die Zusammenfassung einiger kleinerer Stiftungen. Der Stiftungszweck "Stipendien für arme studierende Knaben, zur Aussteuer armer Jungfrauen und zur Unterstützung von Exulanten" (= Religionsflüchtlingen) weist dieser Stiftung auch eine nachreformatische Entwicklung zu.
Unter einem Legat versteht man ganz allgemein eine Zuwendung durch Vermächtnis.
Diese Vermächtnisse oder Legate der Bürger legte die Verwaltung des
Almosenamtes rentierlich an und unterstützte aus den Zinserträgen
arme Leute und Waisenkinder. Verweist bereits die Bezeichnung Legatenstiftung
in das 16. Jahrhundert, so wird die selbständige Legatenverwaltung des
Almosenamts erstmals mit der Stiftung der Ursula von Weichs im Jahre 1579 greifbar.
Ursula von Weichs stiftete laut Testament vom 27. Januar 1579 200 Gulden, die
zu 5 Prozent anzulegen waren. Die jährliche Zinsausschüttung in Höhe
von zehn Gulden bestimmte die Stifterin zur Aussteuer für "eine arme
ehrliche Jungfrau".
Unter der treuhänderischen Verwaltung des Almosenamtes sammelte sich auf
diese Weise im Lauf der Jahrzehnte und Jahrhunderte eine stattliche Vermögensmasse
an. So verwaltete das Almosenamt im Jahre 1755 insgesamt 109 Legate. Das Kapitalvermögen
der Legatenstiftung betrug im Jahre 1734 stattliche 80.207 Gulden; 1828 bereits
159.256 Gulden.
Stifterin war die inzwischen evangelisch gewordene Reichsstadt Regensburg (Ratsbeschluss vom 03. August 1666). Für die Verwirklichung wurde noch im August 1666 das an das Bruderhaus angrenzende Wohnhaus des Stephan Thoma für 1.800 Gulden gekauft "und am 19. Dezember desselben Jahres zogen 35 Waisenkinder ein".
Stifter war Michael Geudinger, Almosenamtsdirektor (1725). War das Waisenhaus
bürgerlichen Regensburger Waisen vorbehalten, so stand das Institut für
Erziehkinder den nichtbürgerlichen und nicht Regensburger Waisen offen.
Dazu ist anzumerken, dass bei etwa 10.000 Einwohnern nur etwa 800 bis 1000 Familien
das Bürgerrecht besaßen.
Die Geudinger' sche Stiftung wurde zunächst dem Armenhaus an der Brunnleite
inkorporiert. Es zeigte sich jedoch bald, dass Waisenkinder dort im "Zuchthaus"
nicht zu einem sittlichen und christlichen Lebenswandel erzogen werden konnten.
Da die Stiftung sich ohnehin nicht als (über-) lebensfähig erwies,
wurde sie 1742 dem Almosenamt übergeben. Waisen und Erziehkinder wurden
vereint.
Das Evangelische Krankenhaus wurde in einer Zeit großer politischer Veränderungen
gegründet. Im Jahre 1802 übernahm Kurerzkanzler Carl Theodor von Dalberg
die bis dahin freie Reichsstadt Regensburg als Fürstentum. In Regensburg
bestand bereits ein katholisches Krankenhaus unter der Trägerschaft des
Domkapitels. Dalberg regte den Bau eines evangelischen Krankenhauses an, das
im Jahre 1806 bezugsfertig war. Der Bau des Evangelischen Krankenhauses wurde
auf fürstliche Weisung durchgeführt; das Krankenhaus als konfessionelle
Einrichtung zur Versorgung der evangelischen Bevölkerung betrieben. Die
Kosten für Bau, Einrichtung und Unterhalt des Evangelischen Krankenhauses
wurden auf eine für heutige Verhältnisse ungewöhnliche Weise
aufgebracht. Der Opfersinn der evangelischen Gemeinde war groß. Für
das Krankenhausprojekt gingen ebenso Spenden des katholischen Bevölkerungsteils
ein. Das Evangelische Krankenhaus wurde an das bereits bestehende katholische
Krankenhaus (Ostengasse Nr. 27) angebaut. Im Jahre 1837 erwarben Domkapitel
und Evangelische Stiftungsverwaltung die Gebäude der ehemaligen Deutschordenskommende
am Ägidienplatz (Haus-Nr. 6) von der Stadt Regensburg. Die Gebäude
der Deutschordenskommende gingen zu zwei Drittel an das Domkapitelsche Krankenhaus
und zu einem Drittel an das Evangelische Krankenhaus über, während
die Ägidienkirche gänzlich in das Eigentum des Domkapitels überging.
Mitte des 19. Jahrhunderts genügte die Bettenkapazität des Evangelischen
Krankenhauses der gestiegenen Nachfrage nicht mehr. Ein Magistratsbeschluss
vom 22. Juli 1881 gab den Auftakt zum Bau des neuen Evangelischen Krankenhauses
am Emmeramsplatz. Im Oktober 1882 wurde der Anteil der Evangelischen Wohltätigkeits-
und Unterrichtsstiftungen an dem gemeinsamen Krankenhaus am Ägidienplatz
für 36.000 Mark abgelöst. Das einmalige Miteinander eines evangelischen
und eines katholischen Krankenhauses ging nach 75 Jahren zu Ende.
Nicht unerwähnt darf in diesem Zusammenhang die erhebliche Abkühlung
des oecumenischen Klimas in Regensburg unter Bischof Ignatius von Senestrey
bleiben.